Die erste Schule wurde ungefähr 1700 an der Burgmauer in Oberreifenberg zwischen den Burggraben und die Kirche gebaut. Unten befand sich der Stall und Keller. Oben war das Ratszimmer, eine Küche und die Lehrstube, die gleichzeitig auch die Wohnung der Familie des Lehrers war.
Bis 1830 fand der Unterricht nur im Winter statt, es gab keine Schulpflicht und oft endete der Schulbesuch schon mit 10-12 Jahren.
1830 wurde die Schule neu organisiert: Ein Lehrergehilfe wurde dem Lehrer, der erstmalig am Schullehrerseminar in Idstein ausgebildet wurde, zur Seite gestellt. Die Schule bekam ihre erste Landkarte von Europa und es wurden Zeugnisse für Kinder und Lehrer eingeführt.
In der Zeit von 1831-1840 bestand die Schule aus zwei Lehrern und 140-181 Kindern.

Im November 1840 wurde die Schule geteilt in die Schule in Oberreifenberg und die Gehilfenschule in einem Neubau in Niederreifenberg mit einem neuen Lehrer.
Eine große Hungersnot im Taunus führte 1847 dazu, dass die Kinder kaum die Schule besuchten. Sie mussten stattdessen Schweine hüten, Wolle spinnen, Kerzendochte herstellen, Holznägel schlagen, nähen und ähnliche Aufgaben für die Familie erfüllen.
1849 wird Niederreifenberg selbständige Gemeinde und damit die Schule Niederreifenberg selbständige Elementarschule. Oberreifenberg erhält in dem Zusammenhang einen Schulneubau. Bis 1880 wurden immer noch alle Kinder mit einem Lehrer in einem Raum unterrichtet: Oberreifenberg 165 Kinder, Niederreifenberg 155 Kinder. In Niederreifenberg wurden aus diesem Grund zwei Klassen eingeführt: eine Unterstufe (1.-4. Klasse) und eine Oberstufe (5.-8. Klasse). Das Klassenzimmer (82 qm) musste geteilt und ein neuer Lehrer eingestellt werden. Teilweise wurden auch 3 Gruppen gebildet, so dass eine Gruppe immer am Nachmittag Unterricht hatte oder provisorisch in einem Raum im Gasthaus oder auf dem Speicher der Schule.
1887 wurde der Bau aus 1840 aufgestockt, war aber immer noch zu klein.
1911 gab es dann für die 170 Kinder ein neues Schulhaus: 4 Klassenräume und eine kleine Dachwohnung für den Lehrer. Bis 1957 hatte eine Lehrkraft bis zu 60 Kinder jahrgangsübergreifend zu unterrichten.

1960 wurde der Klassenteiler offiziell auf 51 Kinder festgelegt. Oberreifenberg erhielt ein neues Schulgebäude und es keimten erste Gedanken an eine Gemeinschaftsschule auf.

Als 1964 das 9. Schulbesuchsjahr eingeführt wurde, musste in Niederreifenberg ein Pavillon angebaut werden. In diesem Zuge teilte man alle 5./6. Klassen nach Oberreifenberg und alle 7./8./9. Klassen nach Niederreifenberg auf. Damit war der Grundstein für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit gelegt.

Seit 1968 gingen alle 5.-9.Klassen in andere umliegende weiterführende Schulen. Bis 1973 hatten die zweiselbständigen Schulen immer noch Bestand und nach wie vor waren 2 Jahrgänge in einer Klasse zusammengefasst.
Seit dem 01.08.1973 gibt es nun eine „Grundschule Reifenberg“ mit damals 174 Kindern, 6 Klassen und 5 Lehrkräften. In Niederreifenberg waren die Klassen 1 und 2 untergebracht, in Oberreifenberg die Klassen 3 und 4. Dem Raummangel tat das aber keinen Abbruch. Zwar gab es weniger Schüler als 1964 (bevor die Mittelstufe ausgegliedert wurde), aber der Klassenteiler wurde auf 28 gesenkt. So wurden zeitweise der Mehrzweckraum oder der Duschraum im Keller zu einem Klassenzimmer umgebaut.
Das Durchhaltevermögen aller Beteiligten ermöglichte aber, dass die Dorfschule im Dorf bleiben konnte und nicht nach Riedelbach ausgelagert wurde. 1990 kam dann endlich der Beschluss für einen Neubau einer gemeinsamen Schule. Die acht Jahre dauernde Bauzeit war vor allem der Sanierung des Bodens (6500 m3 Müllerde = 2 Millionen DM) und dem Konkurs des Bauträgers geschuldet. 1998 konnte endlich der Umzug aus zwei Schulgebäuden in den Neubau in der Brunhildestraße 70 erfolgen, wo sich die Schule auch heute noch befindet.
